IT-Security im Mittelstand gewinnt dramatisch an Relevanz
Die Digitalisierung schreitet rasant voran und damit einher geht eine steigende Zahl an Cyberangriffen. Während große Konzerne in den letzten Jahren massiv in ihre IT-Sicherheit investiert haben, hinkt der Mittelstand häufig hinterher. Dabei sind es gerade mittelständische Unternehmen, die zunehmend ins Visier von Cyberkriminellen geraten. Der Grund: Sie gelten oft als leichteres Ziel. Was bedeutet das konkret für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)? Welche Risiken drohen und wie kann man diesen begegnen?
In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die aktuellen Herausforderungen der IT-Sicherheit im Mittelstand und zeigen, welche Lösungsmöglichkeiten in den Bereichen Know-how-Aufbau, Personal und Mitarbeiterentwicklung existieren, um Sicherheitslücken nachhaltig zu schließen.
Cyberangriffe auf den Mittelstand nehmen zu
Noch immer unterschätzen viele Mittelständler ihre Attraktivität für Hacker. Doch Studien zeigen, dass bis zu 50 % der Cyberangriffe in Deutschland sich inzwischen gezielt an kleine und mittlere Unternehmen richten. Besonders beliebt sind unter anderem Ransomware-Attacken, d. h. Verschlüsselungstrojaner, die Daten unbrauchbar machen und z. B. nur gegen Lösegeld wieder freigegeben werden.
Typische Angriffsszenarien sind zum Beispiel:
- Phishing-Mails an Mitarbeitende mit schädlichen Anhängen
- Kompromittierte Remote-Desktop-Verbindungen
- Ungepatchte Schwachstellen in veralteter Software
- Missbrauch von Cloud-Zugängen mit schwachen Passwörtern
Die finanziellen Schäden können erheblich sein: Produktionsstillstände, Reputationsverluste und Bußgelder aufgrund von Datenschutzverstößen können Unternehmen in finanzielle Schieflage bringen.
Gesetzliche Anforderungen steigen und werden von den Behörden kontrolliert
Mit der neuen EU-Richtlinie NIS2, dem IT-Sicherheitsgesetz 2.0 sowie verschärften Vorgaben der DSGVO steigt der Handlungsdruck auf mittelständische Unternehmen.
Vor allem Betriebe aus den Bereichen Energieversorgung, IT-Dienstleistung, Gesundheitswesen oder Maschinenbau sind betroffen. Sie müssen künftig nachweisen, dass sie angemessene technische und organisatorische Maßnahmen zum Schutz ihrer IT-Systeme ergreifen, ansonsten drohen Bußgelder und Reputationsverluste.
Compliance wird damit zum geschäftskritischen Thema. Doch viele KMU verfügen nicht über eigene Informationssicherheitsbeauftragte oder Security-Teams, um diese Aufgaben professionell umzusetzen.
Fachkräftemangel bremst Sicherheitsinitiativen aus
Einer der zentralen Engpässe bei der Umsetzung von IT-Security-Maßnahmen ist fehlendes qualifiziertes Personal. Laut einer Studie des Branchenverbands Bitkom fehlen in Deutschland derzeit über 130.000 IT-Fachkräfte, v. a. im Bereich Cybersecurity.
Rollen wie Security Analyst, IT-Sicherheitsbeauftragte, SOC Engineers oder Cloud Security Architects sind hochspezialisiert und auf dem Arbeitsmarkt heiß umkämpft. Für Mittelständler ist es schwer, hier mit den Angeboten großer Konzerne mitzuhalten.
Hinzu kommt, dass viele Unternehmen gar nicht genau wissen, welche Kompetenzen sie intern aufbauen müssen, um die Sicherheitslage zu verbessern. Es fehlt eine strategische und nachhaltige HR-Strategie und Personalplanung im Bereich IT-Security.
Sicherheitskultur beginnt bei den Mitarbeitenden
Cybersecurity ist kein reines Technikthema, sondern ist eng mit Mitarbeitern verknüpft. Ein Großteil erfolgreicher Hackerangriffe basiert auf Social Engineering, also der gezielten Manipulation von Mitarbeitenden, um Zugang zu internen Systemen zu erhalten.
Security Awareness ist daher eine zentrale Verteidigungslinie. Dennoch setzen nur wenige mittelständische Unternehmen auf regelmäßige Schulungen, Phishing-Simulationen oder klare Verhaltensregeln für den digitalen Arbeitsalltag.
Dabei ließe sich mit vergleichsweise geringem Aufwand viel erreichen, wenn das nötige Know-how vorhanden ist.
Technologische Komplexität nimmt zu
Immer mehr mittelständische Unternehmen setzen auf hybride IT-Infrastrukturen: lokale Server, Cloud-Dienste, mobile Endgeräte, IoT-Anwendungen – und komplexe ERP-Systeme wie SAP S/4HANA oder SAP IS-U. Das bringt große Flexibilität, erhöht aber auch die Angriffsfläche enorm.
Gerade im SAP-Umfeld ist IT-Security ein kritischer Punkt: Schnittstellen zu Drittsystemen, Benutzer- und Berechtigungsverwaltung sowie fehlende Monitoring-Mechanismen führen oft zu Sicherheitslücken. SAP-Systeme sind für Angreifer insbesondere ein lukratives Ziel in sensiblen Branchen wie der Energieversorgung oder im Gesundheitswesen.
Wie die SPECTRUM AG mittelständische Unternehmen unterstützt
Wir glauben, dass die Herausforderungen groß sind, jedoch nicht unlösbar. Als Spezialist für Projektbesetzungen, Fachkräfteentwicklung und HR-Lösungen stehen wir mittelständischen Unternehmen zur Seite, um IT-Security nachhaltig zu verbessern.
Schneller und flexibler Zugang zu IT-Security-Fachkräften
Wir helfen Unternehmen dabei, genau die Talente zu finden, die sie für den Aufbau ihrer Sicherheitsarchitektur benötigen. Ob als externe Projektressource, im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung oder in der Direktvermittlung: Wir identifizieren passende Spezialisten für Themen wie:
- IT-Infrastruktur & Netzwerksicherheit
- Cloud-Security & IAM
- SAP-Sicherheitsberatung
- Security Operations & Incident Response
Entwicklung von Fachkräften für sicherheitsnahe Rollen
Nicht jeder Mittelständler kann auf Knopfdruck erfahrene Security-Profis einstellen. Deshalb unterstützen wir auch dabei, bestehende IT-Mitarbeitende weiterzuentwickeln wie z. B. über Qualifizierungsprogramme, gezielte Trainings oder individuelle Entwicklungspläne. So lassen sich mittel- bis langfristig eigene Security-Kompetenzen im Unternehmen aufbauen.
Handlungsempfehlungen für Unternehmen
Zum Abschluss haben wir fünf konkrete Tipps zusammengestellt, wie mittelständische Unternehmen auch ohne eigenes IT-Security-Team ihre IT-Sicherheit verbessern können:
- Sicherheits-Check durchführen: Lassen Sie Ihre bestehende IT-Infrastruktur auf Schwachstellen prüfen – z. B. durch externe Partner.
- Mitarbeitende sensibilisieren: Investieren Sie in Awareness-Schulungen, Phishing-Trainings und klare Kommunikationsrichtlinien.
- Prioritäten setzen: Identifizieren Sie zunächst besonders kritische Systeme (z. B. ERP, CRM, E-Mail), um Schutzmaßnahmen einleiten zu können.
- Fachkräfte gewinnen oder weiterbilden: Suchen Sie gezielt nach externem Know-how oder entwickeln Sie intern Talente.
- Sicherheit als Prozess begreifen: IT-Security ist keine Einmalmaßnahme, sondern ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess, der stetig weiterentwickelt und gepflegt werden muss.
Fazit: Jetzt handeln und die relevanten Schritte einleiten
Cyberkriminalität ist längst kein abstraktes Risiko mehr. Für den Mittelstand geht es darum, schnell und pragmatisch Maßnahmen zu ergreifen, um den Anschluss nicht zu verlieren – technisch, personell und organisatorisch.
Der zielgerichtete Aufbau relevanter Schlüsselpositionen und die nachhaltige Mitarbeiterentwicklung bilden dabei das grundlegende Fundament für eine verbesserte IT-Security im Mittelstand.
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